Ist die Zukunft vorhersagbar?

Die Gesetze der Quantenmechanik legen eine Sicht auf die Welt und Realität nahe, die zutiefst überraschend ist. Das sogenannte Doppeltspaltexperiment enthüllte, dass sich mikroskopische materielle Entitäten entweder wie Teilchen oder wie unmanifestierte Wahrscheinlichkeitswellen verhalten können, abhängig vom Bewusstsein des Beobachters, hier des Wissendschaftlers, der den Versuch durchführt. Ja nach Quanteninformation, die der Beobachter abgreift oder in das System eingibt, ist entweder ein klar umgrenzter Auftreffpunkt zu erkennen, wie es bei einem Teilchen nach den Newton’schen Gesetzen zu erwarten wäre, oder aber ein Interferenzmuster, wie es bei einer Welle zu erwarten wäre, wo sich Wellenberge und Wellentäler verstärken oder gegenseitig hemmen können. Das Interessanteste dabei aber ist, dass wir diese Quanteninformation, die der Beobachter in das System eingibt, erst in der Zukunft festlegen können oder damit eine einstmalst getroffene Entscheidung in der Gegenwart durch eine Entscheidung in der Zukunft rückgängig gemacht werden kann, was aber schon direkt eine Auswirkung auf die Beobachtung in der Gegenwart hat. Man spricht hier von einem Quanten-Eraser.

Ist das, was wir auf mikroskopischer Sicht feststellen können, eins zu eins auf den Makrokosmos, also die gesamte Welt, übertragbar? Prinzipiell schon. Nur müssen wir sehen, dass wir es dort mit einer Vielzahl an Beobachtern zu tun haben, die jeweils mit ihrem Bewusstsein eigene Entscheidungen treffen. Das, was wir als Realität wahrnehmen, ist also eine kollektiv geteilte und gemeinsam manifestierte Wirklichkeit. Zudem legt das Doppelspaltexperiment nahe, dass das, was wir als Beobachter der Realität wahrnehmen, also unsere Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, parallel und simultan bereits existieren könnten. Man spricht von einer sogenannten Zeitlinie, entlang der alle Ereignisse wie an einer Perlenkette aufgereiht sind.

Der hellenistische Philosoph Zenon von Elea vermutete, dass Raum und Zeit quantisiert und nicht kontinuierlich sind. Ein berühmtes Paradox ist das eines Pfeiles, der abgeschossen wird und eigentlich nie ankommen dürfte, da er einen unendlichen Raum zu durchmessen hätte, da sich das Kontinuum ja bis ins unendlich Kleine ausdehnt. Eine ähnliche Annahme wurde später auch von Burkhard Heim gemacht, einem Physiker, der eine einheitliche Quantenfeldtheorie entwickelt hatte und dem berühmten Physiker Albert Einstein in nichts nachstand, in der davon ausgegangen wird, dass die quantisierte Raumzeit nur eine Art Projektion eines höherdimensionalen Raumes darstellen könnte, die die 3D-Welt, wie wir sie wahrnehmen können, praktisch ins Leben ruft. Heim postulierte dafür insgesamt 12 Dimensionen, wobei wir uns auf der Erde nur in den ersten vier Dimensionen, also dem 3D-Raum und der Zeit, bewegen. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass Zeit, die ja quantisiert ist, so wie wir sie wahrnehmen, möglicherweise nur eine Reise durch quantisierte Räume darstellt, während wir davon ausgehen, dass wir uns in der Zeit fortentwickeln, aber eigentlich alles simultan bereits existiert und wir nur die entsprechenden Realitäten mit unserem Bewusstsein aktuell beleuchten und lediglich wie ein Wanderer bereisen.

Was das Ganze noch erstaunlicher macht und sich außerhalb jeglicher objektiver Wahrnehmung befindet, ist, dass es parallele Zeitlinien geben könnte, die jeweils gleichzeitig existieren. Das heißt es ist möglich, dass es neben unserer kollektiv geteilten Realität eine Vielzahl an anderen alternativen Realitäten geben könnte. Nach der Viele-Welten-Hypothese des US-amerikanischen Physikers Hugh Everett III würde praktisch bei jeder Entscheidung eines Beobachters eine neue Zeitlinie gebildet, die alle parallel nebeneinander ablaufen und Parallelwelten darstellen. Bereits das Doppelspaltexperiment legt nahe, dass es eine potentielle Zukunftsmöglichkeit geben könnte, die die tatsächlich realisierte Zukunft bereits vorwegnimmt und mit der Gegenwart verschränkt ist. Man kann sich das wie eine Art Entscheidungsbaum vorstellen, an dem ständig neue Äste sichtbar werden, mit jeder bewussten Entscheidung eines Teilnehmers aus dem Kollektiv.

Da alles im Kosmos Bewusstsein hat, beziehungsweise da Bewusstsein die Ur-Essenz von allem darstellt und das, was wir in der 3D-Welt als Materie und physikalische Energie wahrnehmen, nur bestimmte Erscheinungsformen von Bewusstsein sind, also praktisch geronnenes Bewusstsein, hat auch jeder Teilnehmer auf der Erde ein Bewusstsein, jeder Mensch, jedes Tier, jede Pflanze. Sogar unbelebte Dinge wie Steine basieren letztlich auf Bewusstsein. Der Mensch ist aber in der Lage mit seinem Geist sehr stark zu manifestieren, das heißt Realität zu erschaffen als sogenanntes Schöpferwesen, während bei Tieren, Pflanzen und Steinen der dafür nötige Bewusstseinsgrad immer mehr abnimmt und das Ausmaß des Unbewussten zunimmt. Es könnte sogar auch sein, dass fremde Entitäten mit ihrem Bewusstsein von außerhalb auf unser System einwirken, um das Schicksal auf unserem Planeten zu bestimmen, ohne dass wir das merken oder wollen.

Jede potentielle Zeitlinie in der Zukunft oder jeder Ast am Entscheidungsbaum hat eine gewisse Unschärfe und Wahrscheinlichkeit. Es kann sein, dass gewisse Ereignisse auf sehr vielen Zeitlinien simultan liegen können und damit eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit besitzen, letztlich manifestiert zu werden. Generell gibt es die theoretische Möglichkeit, die Zukunft im Rahmen der bewussten Entscheidungen aller Teilnehmer bereits in der Gegenwart erkennen zu können, aber immer mit der Maßgabe einer gewissen Unsicherheit und es ist immer möglich, dass gewisse Umstände eintreten können, die so frappierend sind, dass selbst Zeitlinien mit geringer Wahrscheinlichkeit am Ende realisiert werden könnten. An einem solchen Scheidepunkt befinden wir uns momentan.

Die Quantenphysik bietet uns allen einen Ereignisraum, eine Art Spielwiese, auf der wir mit unserem freien Willen die Akteure im Theaterstück sind. Wenn wir davon ausgehen, dass die Schöpfung eine Art Simulation darstellt und einem gigantischen Rechenwerk entspringt, könnte es notwendig werden, den ausgedehnten Entscheidungsbaum, der sich ja theoretisch ab infinitum fortspinnt, in gewissen Abständen in eine Singularität zu überführen, die von allen Zeitlinien gleichzeitig geteilt wird, um das Ganze berechenbar zu halten. Es könnte sein, dass wir uns aktuell vor einer solchen Singularität, einem Entwicklungssprung oder einem Kulminationspunkt befinden. Das bedeutet aber nicht nur, dass alle Zeitlinien in einem Punkt zusammenlaufen, sondern dass danach sogar ein Split in alternative Realitäten möglich sein könnte.

Vielfach hört man von Erde 1.0 und Erde 2.0. Im Rahmen der bisher getroffenen Annahmen handelt es sich dabei um zwei parallele Zeitlinien, die sich gleichzeitig in die Zukunft entfalten und simultan koexistieren könnten. Dabei ist es prinzipiell möglich, dass eine inkarnierte Seele für eine gewisse Zeit sowohl auf Erde 1.0 als auch auf Erde 2.0 existiert. Wir als Ich-Bewusstsein in der vierdimensionalen Raumzeit können uns aber nur in einer bestimmten Realität wahrnehmen. Das Höhere Selbst hat aber auch Zugriff auf alle anderen Realitäten und Parallelbewusstseinszustände, und wir Menschen sind praktisch multi-dimensional, könnten also in verschiedenenen Realitäten gleichzeitig leben, bekommen davon aber in der Regel als inkarnierter Mensch in einer bestimmten Realität nicht viel mit.

Nach der Relativitätstheorie sind Zeitreisen nicht unmöglich. Vielfach werden Paradoxa vorgebracht, die dies rein der Logik nach unmöglich erscheinen lassen. Beispielsweise wenn irgendein Nachkomme von Dir in die Vergangenheit reist und dort Deinen Vater tötet. Dann wärst Du und auch Dein Nachkomme aus der Zukunft praktisch instantan tot. Das muss aber nicht sein. Es könnte lediglich eine neue Zeitlinie gestartet werden, die sich in eine alternative Zukunft entfaltet. Die alte Zeitlinie geht dabei nicht verloren, sondern Dein Nachkomme landet später wieder auf seiner ursprünglichen Zeitlinie, als sei nichts passiert. Die angenommenen Singularitäten sind aber ein Grund dafür, das eine solche parallele Zeitlinie letztlich dann doch die kollektiv geteilte Zukunft werden könnte. Damit sind die Erfahrungen auf der alten Zeitlinie für Dich nicht verloren, aber Du oder Deine Nachkommen sind nicht mehr Teil der neuen kollektiv geteilten Realität. Es könnte aber auch sein, dass beide Zeitlinien einfach nebeneinander koexistieren. Möglicherweise gibt es hochentwickelte Zivilisationen, für die Zeitreisen möglich sind. Möglicherweise könnten es sogar unsere Nachkommen sein, die aus der Zukunft kommen und in ihre Vergangenheit reisen, ähnlich eines Quanten-Erasers, um ihre Zukunft zu verändern. Theoretisch ist alles möglich.